Perspektiven

Die Freitagsglosse von Helmut Schleich im BR2 hat den Titel „Es ist alles eine Frage der Perspektive.“. Und genau so ist es. Ein schönes Beispiel für den Wahrheitsgehalt dieses Satzes ist die Ukraineaffäre, in die Donald Trump verwickelt ist. Es ist tatsächlich eine Hetzjagd, die hier gegen Trump betrieben wird. Sie ist deshalb so grotesk, weil man hier einen Whistleblower des CIA zu einem wichtigen Zeugen hochstilisiert. Da darf ich daran erinnern, dass man einen anderen Whistleblower namens Snowden im Jahr 2013 um die halbe Welt verfolgt hat, bevor er sich endlich in Russland in Sicherheit bringen konnte. Dabei hatte Snowden eigentlich nur einen der größten Datenskandale aufgedeckt, die es in der US-Geschichte jemals gegeben hat. Präsident war damals B. Obama, ein Demokrat. Jetzt hofieren die Demokraten einen Whistleblower, weil es ihnen offensichtlich nutzt. Mich wundert, dass kaum ein Mensch auf die Idee kommt, nachzufragen, was denn Hunter Biden in der Ukraine so alles getan hat und ob er evtl. von seinem Vater gedeckt wurde. Der war damals Vizepräsident und hätte, wenn die Anschuldigungen richtig sind, sein Amt ebenfalls missbraucht – genauso wie das jetzt Trump vorgeworfen wird. Vielleicht wartet Trump die heiße Phase des Wahlkampfes ab, um dann Joe Bidens mögliche Verfehlungen zu thematisieren. Die Demokraten spielen ein gefährliches Spiel. Der Schuss könnte nach hinten losgehen. Schade finde ich es, dass die Medien nicht die Kraft haben, umfassend und damit objektiv alle Vorgänge im Zusammenhang mit Biden zu diskutieren. Die Abneigung gegenüber Trump scheint so groß zu sein, dass man nur ein Ziel hat, jede Gelegenheit zu nutzen, um Trump zu schaden. Als Journalist darf man sich nicht von der eigenen Sympathie oder Antipathie leiten lassen.

Ähnlich schräg verläuft die Diskussion über Greta Thunberg. In der Presse wird ihre Überfahrt nach Amerika mit dem Segelboot heldenhaft gefeiert. Dass sie dabei, wenn man die Flüge der Crewmitglieder miteinbezieht, der Umwelt wesentlich mehr geschadet hat, als wenn sie alleine nach New York geflogen wäre, wird kaum erwähnt. Auch ihre Rede wird als großartig bewertet. Greta Thunberg spricht davon, dass man ihr die Kindheit gestohlen hat. Wer hat denn diesem Mädchen die Kindheit gestohlen? Was für ein Blödsinn. Wenn, dann wird ihr das Alter gestohlen, nicht die Kindheit. Greta Thunberg zeigt in tragischer Weise, wie wenig wir tatsächlich machen können, um das Ruder abrupt herumzureißen. Sie selbst muss aufwendig modernste Technik in Anspruch nehmen, um in New York vor den Vereinten Nationen sprechen zu können. Hätte Sie eine Videokonferenz genutzt, um ihre Meinung in New York zu präsentieren, dann wäre das übrigens eine glaubhafte Alternative gewesen. Unabhängig von der Vermarktung von Greta Thunberg durch ihre Eltern finde ich es gut, dass sie dem größten Anliegen der Menschheit zu so viel Bedeutung verhilft. Greta Thunbergs verzweifelter Versuch zeigt auch, dass Politik und Wirtschaft so eng miteinander verquickt sind, dass die ganz große, notwendige Veränderung nicht gelingt. Die Politik ist dazu nicht in der Lage. Sie müsste sich gegen weite Teile der Industrie und vermutlich auch gegen die eigene Bevölkerung richten. Wenn ich die jüngsten Umfragen im ZDF richtig interpretiere, dann sind die meisten Menschen – potentielle Wähler der Parteien – für einen besseren Klimaschutz, wobei der Spritpreis aber bitte nicht steigen soll. Die Ansprüche der Menschen und die Anforderungen an den erforderlichen Umwelt-Klimaschutz sind offensichtlich nicht miteinander vereinbar. Ich glaube, dass die Menschheit erst dann zu tiefgreifenden Veränderungen bereit ist, wenn die Natur mit ein paar deutlichen Hinweisen in Form von Dürren, Schädlingen und sonstigen Katstrophen die Menschen zur Räson bringt.

Im Übrigen glaube ich, dass wir das Bevölkerungswachstum in den Griff bekommen müssen, wenn es uns denn wirklich ernst ist um die Rettung der Menschheit. Die Welt brauchen wir nicht zu retten, denn die kann auch ohne uns ganz gut existieren. Im Übrigen glaube ich auch, dass wir bei all dem Gerede um den Klimaschutz den Schutz der Umwelt nicht vergessen dürfen. Der hat sogar Priorität.

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