Vor ein paar Jahren habe ich einen Film mit dem Titel „Money makes the World go round.“ gesehen. Wenn ich mich recht erinnere, kam in diesem Film eine Szene vor, in der ein Manager folgenden, angeblich vom Baron Rothschild stammenden Ausspruch zitierte: „Wenn Blut auf den Straßen fließt, kaufen Sie soviel Sie können.“
Und genau so ist es auch während der Zeit der Corona-Pandemie. Es gibt nicht nur Verlierer, nein es gibt auch Gewinner, es gibt Menschen, die von der Krise profitieren, ja es gibt Menschen, die die gegenwärtige Lage dem obigen Ausspruch gemäß bewusst nutzen, um ihren Profit zu maximieren. Dazu bedarf es keiner Verschwörungstheorien, die uns glauben machen wollen, dass die Corona-Pandemie künstlich erzeugt wurde, um ganz bestimmte Ziele zu erreichen. Es gibt eben Menschen, welche die Chancen, die sich für sie aus der Pandemie ergeben, knallhart in Geld ummünzen. Wer über genügend Geld verfügt, der kann in der sich jetzt langsam abzeichnenden Pleitewelle zu günstigen Preisen Objekte oder Unternehmen aufkaufen. Er kann in den nächsten zwei Jahren im großen Stil auf Schnäppchenjagd gehen. Ob das moralisch verwerflich ist, steht auf einem anderen Blatt. Das Geschäftsleben funktioniert grundsätzlich so: Wenn man sein Vermögen vermehren kann, dann tut man es. Das geht völlig emotionslos.
Wenn wir den wirtschaftlichen Ruin und größere soziale Verwerfungen jedoch vermeiden wollen, dann müssen wir eben die Pandemie eindämmen und das geht meines Erachtens nur, wenn wir die digitalen Hilfsmittel besser nutzen. Dass eine App, die in ihrer Wirkung auf Grund der Datenschutzvorgaben nur sehr begrenzt weiterhilft, nicht besser wirkt, liegt an uns allen. Sie wird schlicht und ergreifend zu wenig genutzt. Was kann man mit dieser App schon erreichen, wenn nur ein Viertel der Bevölkerung sie installiert hat? Ein möglicher Grund mögen die Aussagen von Virologen wie Herrn Kekule sein, welche die Corona-App von Anfang an schlecht redeten.
Ein anderer Grund ist die Angst vor Datenmissbrauch. Diese Angst offenbart das tiefe Misstrauen, das viele Menschen gegenüber dem Staat haben. Das halte ich für ein ganz großes Dilemma. Das Verrückte ist, dass die meisten der benutzten Handys auf Android laufen und dass viele Nutzer Google Play, WhatsApp, Facebook und was es sonst noch gibt fleißig nutzen und damit die Schleusen für einen Datenklau weit öffnen. Vor der Installation der Corona-App jedoch schrecken sie zurück, aus Datenschutzgründen. Wir sind offensichtlich eher bereit, die Wirtschaft und unser soziales Leben an die Wand zu fahren als eine Corona-App zu installieren. Wir füllen lieber Zettel aus, als dass wir uns moderner Technologien bedienen.
Um es mal ganz drastisch sarkastisch auszudrücken: So wie es in vielen größeren Gemeinden Denkmäler für die Verstorbenen der beiden Weltkriege gibt, könnten diese Denkmäler um eine Variante erweitert werden. Auf den neuen Stelen stünden dann die Namen der Menschen, die im Zuge des Datenschutzes ihr Leben verloren haben. Die Angst davor, dass sich eine jetzt notwendige Öffnung nicht mehr zurückführen lässt, ist offensichtlich extrem hoch. Und die Gefahr, dass Microsoft, Accenture, IDEO ORG, die Rockefeller-Stiftung, GAVI, (stellvertretend Bill Gates) und andere die Situation nutzen, um im Zuge der Corona-Pandemie ihre Projekte – wie z.B. ID 2020 – voran zu treiben, ist ganz real. Sie werden ihre Chance wahrnehmen, um ihre Vorstellungen von einem künftigen Zusammenleben auf dieser Welt in ihrem Sinne zu gestalten. Keine Frage.
Und genau hier ist der Punkt. Die Gesellschaften müssen die Macht dieser Leute und Institutionen brechen. Erst dann kehrt Vertrauen ein und erst dann können wir vorübergehend auch den Datenschutz lockern. Ein anderes Einfalltor, das sich jetzt auftun könnte, ist die Verschiebung des Zahlungsverhaltens. Die Tatsache, dass während der Corona-Pandemie vermehrt mit Karte anstatt bar bezahlt wird, darf auf keinen Fall zum Anlass genommen werden, um das Bargeld abzuschaffen. Auch in diesem Punkt müssen wir Bürger hellwach sein!!! Wenn die Regierungen dem Bürger nicht das Gefühl geben können, dass er vom Staat beschützt wird, dann kann das böse enden. Bizarrerweise haben viele Chinesen, die ja im großen Stil total überwacht werden, zur Zeit das Gefühl, von ihrem Staat in der Krise gut beschützt zu werden.
Den Politikern hier zu Lande fällt eine Schlüsselrolle zu. Ein Bürger, der kein Vertrauen in den Staat hat, wird bei den zur Bekämpfung der Pandemie notwendigen Maßnahmen nicht wirklich mitziehen. Die Folge sind dann noch stärkere Restriktionen, verbunden mit dem Gefühl, noch mehr gegängelt zu werden. Die Folge sind dann noch stärkere Einschränkungen unserer Grundrechte. Und so könnten wir in eine Überwachung schlittern wie wir sie absolut nicht wollen. Dann sind wir dort angelangt, wo uns Bill Gates und Co mit ihrem Projekt ID 2020 haben wollen. Eigentlich ist jetzt die ganz große Stunde der Politiker. Sie müssen Transparenz aufbauen, Parlamente mit in die Entscheidungen einbeziehen und als ehrliche Makler den Forderungen ihrer Wähler Nachdruck verleihen. Wobei das Einbeziehen der Parlamente in die Entscheidungsprozesse vermutlich die Entscheidungen der Regierungen gar nicht beeinflussen werden. Denn die Personen der Exekutive kommen ja aus genau jenen Parteien, die im Parlament die Mehrheit haben und die die Gesetzesvorlagen, welche aus dem Kabinett kommen, mit Sicherheit abnicken werden. Ein echtes Korrektiv ist so ein Parlament also per se nicht. Im Parlament würden also lediglich jene Stimmen, die anderer Meinung sind, Öffentlichkeit bekommen, bevor die Parlamentarier aus den Regierungsparteien den aus der Regierung kommenden Vorschlägen zustimmen. Damit wären die Diskussionen im Parlament als das entlarvt, was sie wirklich sind: Scheindebatten. Die einzige Möglichkeit bestünde in der Aufhebung des Fraktionszwangs, sodass sich parteiübergreifende Mehrheiten bilden könnten. Keine Sorge, soweit wird es nicht kommen.